Wie aus dem Nichts erreichte mich am Dienstagnachmittag die Meldung, dass Handyflash insolvent ist. Da ich aber heute noch mal ein paar Informationen sammeln wollte, geh ich erst heute mit der Meldung an euch raus. Über die vielen Jahre die ich nun Dealgott betreibe habe ich Handyflash als seriösen Anbieter kennengelernt und aus diesem Grund auch gerne gebracht. Mein aktueller Vertrag ist ebenfalls von Handyflash, Freunde und Familie sind auch damit unterwegs und auch bei Trustedshops usw. gab es viele positive Rückmeldungen von den vielen Tausend Kunden.
Viele von euch haben mit Sicherheit auch ohne große Probleme in den letzten Jahren eines der vielen guten Angebote angenommen. Handyflash wird laut eigener Aussage alles dafür tun, die noch offenen Posten/Kunden so fair wie möglich mit euch und den Providern abzuwickeln. Ob das klappt, wird auch vom Insolvenzverwalter, den Providern und Co. abhängen.
Das es nun nach 17 Jahren zur Insolvenz kommt, hat wohl auch mehr mit dem Mutterkonzern W.E.S zu tun (betreibt auch lokale Stores), anstatt mit Handyflash direkt, da hier denke ich sehr erfolgreich gearbeitet wurde. Leider ist Handyflash aber hier mit involviert und wird mit in die Insolvenz gezogen.
In den letzten Wochen hatten wir nicht mehr so viele Deals von Handyflash, aber immer noch genug, so dass der eine mit Sicherheit noch den ein oder anderen Vertrag abgeschlossen hat. Deshalb will ich euch mal ein paar Infos mit auf den Weg geben, wenn ihr eventuell betroffen seid.
Folgende Szenarien sind möglich:
- Vertrag mit Handy: wenn ihr euer Handy schon erhalten habt und eure SIM Karte aktiviert ist, dann sollte es hier keine Probleme mehr geben. Wenn ihr aber vor kurzem erst den Vertrag bestellt habt, die SIM Karte schon erhalten aber noch kein Handy, dann solltet ihr unbedingt bei Handyflash und beim Betreiber (dort, wo ihr euch im Netz einloggt – also Mobilcom, o2, Telekom, Vodafone, oder Unitymedia) den Vertrag widerrufen. Der Vertrag ist erst dann erfüllt, wenn alles geliefert worden ist und solange sollte es problemlos mit einem Widerruf klappen.
- Vertrag ohne Handy: hier gibt es meist zwei Szenarien. Entweder ihr erhaltet eine Erstattung durch Handyflash oder einen monatlichen Rabatt direkt auf der Rechnung durch den Provider. Bei letzteres seid ihr sicher, da der Rabatt von Vodafone, Mobilcom etc. kommt. Wenn ihr aber einen Vertrag geschlossen habt, bei dem Handyflash euch eine Zuzahlung zugesichert hat, dann solltet ihr unbedingt den Vertrag widerrufen, wenn diese Leistung noch nicht erfolgt ist.
Es gibt natürlich noch ein paar andere Szenarien, aber ich denke damit sind 99% der Verträge, die wir hier hatten, abgedeckt.
Widerrufsrecht:
Rechtlich gesehen habt ihr als Privatkunde ein 14tägiges Widerrufsrecht. Allerdings haben Tarifvermittler wie Handyflash auch im Nachhinein die Möglichkeit, den einen oder anderen Vertrag nach der 14tägigen Frist beim Provider (Telekom, o2, Vodafone usw.) zu widerrufen bzw. zu stornieren. Ob Handyflash das noch machen kann, ob die Provider dies zulassen usw. sei dahin gestellt. Aber versuchen solltet ihr es, auch wenn die 14 Tage schon überschritten sind.
Widerruf bei Handyflash – der erste Weg:
Ihr solltet natürlich zuerst versuchen, bei Handyflash – euren Vermittler – den Vertrag zu widerrufen. Dies geht über shop@handyflash.de. Ob und wie weit dort nun in den nächsten Stunden und Tagen geantwortet wird, Aufgrund der aktuellen Lage, kann ich natürlich nicht beurteilen. Schreibt aber bitte zuerst Handyflash an, die versuchen aktuell alles, um es dann abzuwickeln. Als CC könntet ihr aber z.B. auch den Provider in Kenntnis setzen.
Die Kontaktadressen bei den Providern – der Notfall:
Wenn es am Ende über Handyflash doch nicht klappt, dann ist der Provider der letzte Ansprechpartner. Aktuell wäre es aber so, dass der Provider so oder so erst mal Handyflash fragt, ob die Stornierung so ok ist und ob Handyflash bereit ist auf die Provision zu verzichten. Das heißt wenn ihr den Provider direkt anschreibt, geht der Weg trotzdem über Handyflash.
Soweit ich weiß, hatten wir hier immer nur Verträge über Telekom, o2 und Vodafone sowie Mobilcom Debitel, Blau.de sowie Unitymedia, die über Handyflash vermittelt worden sind:
Der Widerruf klappt nicht und ihr habt in den letzten 30 Tagen bestellt?
Dann gibt es zumindest noch die Möglichkeit/Chance, über Trustedshops 100€ zurückzuholen, da dort das Zertifikat von Handyflash noch bis 2020 gültig ist und es die TrustedShop Garantie gibt.
Hardware noch nicht erhalten und mit Paypal bezahlt?
Dann könntet ihr euch immerhin den Einmalpreis vom Paypal Käuferschutz zurückholen.
Gibt es noch Hoffnung?
Eine Insolvenzeröffnung heißt noch lange nicht, dass alles verloren ist. Ein großes und gutes Beispiel ist hier z.B. Karstadt, die es nach der Insolvenz immer noch gibt und seit kurzem mit Galeria fusioniert hat. Eventuell wird es also Handyflash vielleicht weitergeben, aber davon sollte man nun im ersten Fall nicht ausgehen und alle möglichen Schritte einleiten, um den Worste Case Fall für sich selbst abzuwenden.
Fazit:
Ich habe Handyflash wirklich als seriösen Anbieter kennengelernt und auch in den ca. 6-7 Jahren, seit dem wir sie bringen, nicht einmal negative Rückmeldungen eurerseits erhalten. Das ein Unternehmen mal die Insolvenz anmeldet, kann leider immer passieren und ist für Außenstehende nur selten vorhersehbar (wie z.B. vor Jahren bei Handyliga, wo ich Gott sei Dank 6 Monate vor Ende nichts mehr gepostet habe). Ich hoffe es sind nicht so viele von euch betroffen die noch auf ein Handy oder eine Auszahlung seitens Handyflash warten. Die meisten Verträge waren Gott sei Dank meist mit Erstattungen der Provider (meist Mobilcom). Sollte jemand betroffen sein, wäre dies leider der erste Fall in nun fast 10 Jahren Dealgott, wo ein Deal dann am Ende doch nicht so geklappt hat wie kommuniziert.
Sollte ich neue News bekommen, da natürlich auch Kontakte zu Handyflash bestehen, halte ich euch natürlich hier im Artikel immer auf dem Laufenden. Aktuell ist die Lage aber, da erst am Dienstag die Insolvenz eröffnet wurde, noch alles sehr schwammig und deshalb vorab nur ein paar Hinweise, wie ihr als eventuell Betroffene verfahren könntet.
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